Vortrag: Antibakterielle Ausstattung von Implantatmaterialien mittels Atmosphärendruckplasmen
Oliver Beier, INNOVENT e. V. – Oberflächentechnik, Jena
Abstract:
Die Bandbreite der in der Medizin verwendeten Materialien erstreckt sich heutzutage fast über alle Materialgruppen. So werden spezielle Kunststoffe eingesetzt für die Anwendung in Wundauflagen oder Stents, Keramiken oder Metalllegierungen wiederum finden weitreichenden Einsatz als Implantatwerkstoffe. Oftmals sind weitere Beschichtungsschritte notwendig, um einerseits die Biokompatibilität dieser Materialien zu erhöhen, beispielsweise um das Einwachsverhalten der Implantate mit menschlichem Gewebe zu gewährleisten. Anderseits sind oftmals zusätzliche antibakterielle Ausstattungen notwendig, sodass die Gefahr von Infektionen auf ein Minimum reduziert wird.
Für die nachträgliche Modifikation bzw. Funktionalisierung stellt die Beschichtung mittels Atmosphärendruckplasmen ein Werkzeug mit vielen Möglichkeiten diesbezüglich dar. Durch Verwendung entsprechender Ausgangsstoffe und Verarbeitungsparametern lassen sich mit dieser Technologie Nano-Kompositschichten abscheiden, wobei verschiedene metallische Wirkstoffmedien auf Basis von Ag, Cu oder Zn eingesetzt werden können. Neben Untersuchungen zur Abscheidung dieser Schichten und der verbundenen Schichtanalytik, liegt das Augenmerk der Präsentation auf der Beurteilung des antibakteriellen Potentials, verbunden mit den zytotoxischen Eigenschaften.