Vortragstipp: Modifizierte Cyclodextrine zur Herstellung antimikrobieller Metalloberflächen
David Holuscha, Dechema Forschungsinstitut – Korrosion, Frankfurt
Abstract:
Für die Korrosion sowohl von Eisen und Stahl als auch Nichteisenmetallen stellt die mikrobiell beeinflusste Korrosion (microbially influenced corrosion, MIC) oder auch Biokorrosion eine besonders schwierig erkennbare/vorhersagbare Form der Korrosion dar. Bei dieser Form der Korrosion werden starke Schäden durch lebende Mikroorganismen verursacht, die sich in Form von Biofilmen ansiedeln und extrazelluläre polymere Substanzen (EPS) produzieren.
Studien zeigten, dass bestimmte funktionelle Gruppen von EPS die Schutzwirkung und die Haftung an Oberflächen fördern können. Es wird angenommen, dass diese Endgruppen die bakterielle Chemotaxis zu Eisenionen verhindern und die Biofilmbildung durch Komplexierung der Auflösungsprodukte (Eisenionen) reduzieren. Zudem könnten sie elektrochemisch aktive Bereiche des Substrats (Anode, Kathode) über kovalente Bindungen blockieren.
Die Idee der hier vorgestellten Arbeiten ist im Sinne einer „antimikrobielle Oberfläche“ mittels biogener Substanzen bzw. industrieller Analoga die Metalloberfläche so zu modifizieren, dass die Bildung mikrobieller Biofilme und / oder das Wachstum der schädlichen Mikroorganismen weitestgehend unterdrückt wird.